grösste Unwetterkatastrophe seit 1917

Im Juni, Juli und August 1917 überschwemmte der Wiggernbach dreimal das Dorf Wolhusen und forderte am 19. August 4 Todesopfer. Glücklicherweise blieb es dieses Mal im Jahre 2005 nur bei sehr hohem Sachschaden, obwohl die Emme wahrscheinlich den höchsten Pegelstand seit hundert Jahren aufwies.

Schon am Samstag, 20. August, rückte die gesamte Feuerwehr aus, weil die Seitenbäche an der Schwandenstrasse über die Ufer traten und in der Folge den Marktplatz und diverse Häuser mit Wasser füllten. Gleichzeitig verliess der Fluebach hinter der Garage Auf der Mauer sein kleinen Bett und verwüstete zusammen mit dem Bächlein beim Esel und der alten Zivilschutzanlage, das sonst eher ein Rinnsal ist, das gesamte Bahnhofgebiet. Im Einsatz waren alle Feuerwehrangehörigen.

 

Am Sonntagabend, nach einem Dauerregen, schwoll die Emme bedrohlich an, erste Einsätze wurden bei der Ämseren-Tankstelle und bei Josef Dissler im Altmoos geleistet. Im Verlaufe der Nacht traten die Emme und der Stampfibach in der Hinterkommetsrüti über die Ufer und verwüsteten die gesamte Kommetsrüti und im Markt das Gebiet westlich der Kantonsrtrasse vom Sandmätteli bis zur grossen Brücke zum Dorf Wolhusen-Wiggern. Die Feuerwehr tat das Menschenmögliche und musste gegen ein Uhr morgens einsehen, dass das Wasser stärker war und beschränkte sich auf den Eigenschutz. Die Hälfte des Korps wurde nach Hause geschickt und trat um 07.00 Uhr wieder zum Dienst an. Um 02.30 heulten die Sirenen, Ziel war es, die Leute in den Häusern zu behalten.

Insgesamt wurden 55 Personen und 11 Objekte, davon ein Hotel und ein Industriebetrieb, evakuiert. Die Evakuierungen betrafen Häuser in den Gebieten Ulmenweg, Schmitteli, Himmel, Hackenrüti und Mühleboden-Bad. Die Leute beim Bad wurden mit einem spektakulären Einsatz per Helikopter auf die andere, sichere Seite befördert. Ein Forstingenieur und eine Geologe sind unterwegs, um die diversen Muren, speziell auf dem Steinhuserberg, auf deren Gefährlichkeit hin zu überprüfen.

Die Kommetsrütistrasse ist seit Montag um 11 Uhr wieder befahrbar. Von Dienstagmorgen bis Freitag sind zusätzlich 30 Zivilschutzeingeteilte unter der Leitung von Kdt Stv Oblt Walter Röösli mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Weitere Angehörige des Zivilschutzes Unteres Entleuch-Wolhusen helfen in Hasle mit.

Grössere Probleme gab es vor allem, weil Elektrizität und Telefon ausgefallen waren, das Alarmsystem der Feuerwehr funktioniert selbst heute Mittwochmorgen noch nicht einwandfrei. Gemäss Kdt Hptm Peter Schumacher brach kurz vor sechs Uhr erneut eine Wasserleitung im Gebiet der Entlebucherstrasse und verursachte wiederum Überschwemmungen.

Die grösste Gefahr scheint jetzt gebannt zu sein, die Aufräumarbeiten werden noch längere Zeit in Anspruch nehmen.