Einsatzübung mit Schüpfheim

Bereits vor einem Jahr begannen die ersten Vorbereitungen für die gemeinschaftliche Übung der Strassenrettungsstützpunkte der Feuerwehren Wolhusen und Schüpfheim. Integriert in das Szenario waren ebenfalls die Partnerorganisationen Polizei 117 und Rettungsdienst 144.

Der Strassenrettungschef von Wolhusen, Lt Christoph Bucher beschäftigte sich seit geraumer Zeit mit der Idee.....

in einer grossangelegten Übung die Zusammenarbeit mit unserer Nachbarwehr zu proben und zu fördern. Das Anliegen stiess bei den Kameraden der Feuerwehr Schüpfheim auf grosses Interesse und so traf man sich bereits im Oktober letzten Jahres zu einer ersten OK Sitzung. Als Zeitpunkt für die Durchführung einigte man sich auf Samstag den 02. Juli 2011.


Ein paar Tage vor dem Termin trafen sich alle beteiligten Funktionäre auf dem vermeintlichen Schadenplatz, der Haldenstrasse zwischen Wassern in der Gemeinde Hasle, zur Besprechung und Klärung letzter Details.


Am Morgen des 02.07. ging es zeitig los. Die Fahrzeuge mussten so platziert werden dass diese einem realistischen Unfallszenario entsprachen, ebenso mussten die Figuranten, welche es dann später zu retten galt, fachgerecht mulagiert werden. Die Übungsleiter Christoph Bucher und Patrick Hodel, Strassenrettungschef Feuerwehr Schüpfheim, sahen die Fahrzeugkollision dementsprechend vor, dass ein Fahrzeug von Entlebuch herkommend mit einem Fahrzeug aus Richtung Hasle in der Kurve touchieren und sich überschlagen. Ein weiteres Fahrzeug aus Richtung Entlebuch wird von der Situation überrascht und durch einen Lenkfehler über die Leitplanke in`s stark abfallende Terrain katapultiert. Ab diesem Zeitpunkt war die Strecke für jeglichen Durchgangsverkehr gesperrt. Diese Sperrung wurde von der Ortsfeuerwehr Hasle aufgebaut und über die gesamte Übungsdauer aufrechterhalten.


Um 08.00 Uhr waren alle Vorbereitungen abgeschlossen und in den Magazinen der Feuerwehren von Wolhusen und Schüpfheim die Mannschaft angetreten. Nach Verlesen der Alarmmeldung und Benennung der Übungsbestimmungen nahm der Einsatz seinen Lauf, genauso wie bei einem Aufgebot der Einsatzzentrale im Ernstfall. Als einziger Unterschied hierzu konnten bei der Anfahrt zum Schadenplatz keine Sonderrechte geltend gemacht werden.


Eine Patrouille der Luzerner Polizei war bereits vor Ort, als die ersten Fahrzeuge der Ambulanz und der Strassenrettung Wolhusen auf dem Schadenplatz in ihrem Einsatzgebiet eintrafen. Für den Einsatzleiter war schnell ersichtlich, dass aufgrund der Schadenlage und der Anzahl Verletzter die Strassenrettung der Stützpunktfeuerwehr Schüpfheim aufgeboten werden musste. Mit einem Nachaufgebot forderte er die dringend benötigte Hilfe an.


Getreu dem ständigen Auftrag „Unter Beachtung der eigenen Sicherheit – Retten – Halten –  Schützen - Bewältigen“ wurde als erste Handlung die Unfallstelle gesichert, um einen eventuellen Folgeunfall auszuschliessen. 

Die Crew  des Rettungsdienstes triagierte die verletzten Personen und ordnete den Insassen im Fahrzeug welches auf dem Dach liegend zum Stillstand kam, erste Priorität ein. Die Einsatzleiter Sanität und Feuerwehr koordinierten die Bergungen und setzten ihre Mannschaften dementsprechend ein. Zu Schulungszwecken bestand der Rettungsdienst aus jungen, lernenden Mitarbeiter/innen, welche von erfahrenen Betreuern gecoacht und beobachtet wurden. Sie erhielten so Gelegenheit sich notwendiges Können und Erfahrung anzueignen.


Bevor allerdings mit dem Öffnen der Fahrzeuge begonnen werden kann, ist es unerlässlich, zum Schutz der Verunfallten sowie der Retter, das Fahrzeug zu stabilisieren und zu sichern. Inzwischen traf die Strassenrettung Schüpfheim sowie weitere Ambulanzfahrzeuge auf dem Schadenplatz ein und begannen sofort mit ihrer Arbeit. Um sicher und patientenschonend arbeiten zu können erfordert es bei jedem Unfallfahrzeug einen Offizier Front, einen Offizier für Sicherheit, einen Sicherungstrupp sowie einen Befreiungstrupp. Dazu kommen die Rettungssanitäter welche darauf angewiesen sind möglichst schnell einen Zugang zum Patienten zu erhalten. Die Bergung der insgesamt sieben verletzten Personen verlangte den Rettungsmannschaften alles ab und jeder war auf seinem Posten enorm gefordert.

Kurz vor 10.00 Uhr war die letzte Bergung ausgeführt und die Strasse und Umgebung mit technischen Gerätschaften und Utensilien übersäht.


Nach einer kurzen Verschnaufpause und dem grossen Aufräumen besammelten sich die über 70 Rettungskräfte zur Übungsbesprechung beim Schulhaus Hasle. In geordnetem Muster schilderten die Einsatzleiter der jeweiligen Organisationen Polizei, Ambulanz und Feuerwehr ihre Sicht und Eindrücke der vergangenen 2 Stunden. Sie alle fanden lobende Worte für das effiziente und ruhige Arbeiten aller Teams. Kleine Korrekturen und Verbesserungsmöglichkeiten wurden angebracht und als Lehre für zukünftige Einsätze mitgenommen. Positiv und wichtig gewertet wurde das gemeinsame Arbeiten der verschiedenen Strassenrettungsorganisationen,  welches bei einem Ereignis grösseren Ausmasses jederzeit Realität werden könnte.


Nach einem kurzen, persönlichen Gedankenaustausch, zu dem Getränke und Sandwiches offeriert wurden, konnten die verschiedenen Rettungsteams in`s wohlverdiente Wochenende starten, oder ihren Pikettdienst weiterführen.


Herzlichen Dank Allen, die zum erfolgreichen Gelingen beigetragen haben:

- Feuerwehr Wolhusen, Kdt Hptm Beat Zihlmann, Lt Christoph Bucher, Kader und Mannschaft 

- Feuerwehr Schüpfheim, Kdt Hptm Bruno Kaufmann, Lt Patrick Hodel, Kader und Mannschaft 

- Feuerwehr Hasle, Kdt André Schmid, Kader und Mannschaft 

- Rettungsdienst 144, Daniel Stettler, Hanspeter Felder, Team 

- Luzerner Polizei, Franz Engel, Michael Habermacher 

- Mulageur Werner Wüthrich, Samariterverein Wolhusen und Figuranten 

- Radi Zemp Entlebuch, Fahrzeugplatzierung 

- Autoverwertung Lustenberger, Werthenstein 

- Anwohner und Anstösser der Haldenstrasse 

- Gemeinde Hasle