Von langer Hand vorbereitet wurde die Einsatzübung Strassenrettung mit verschiedenen Partnern der Rettungsdienste für Samstag, 17.06.2017. Das Üben der anspruchsvollen und oft emotionalen Abläufe lässt sich am effizientesten erzielen, wenn gemeinsam und unter realen Bedingungen ein Schadenszenario bewältigt werden kann.....
Als Initianten des Vorhabens, luden die Verantwortlichen der Feuerwehr Wolhusen Vertreter der involvierten Partnerorganisationen zu mehreren Vorbesprechungen und Planungsaufgaben ein. So bot sich den Organisatoren Gelegenheit, für ihre jeweilige Mann- Frauschaft die wahrscheinlichsten Szenarien in den Ablauf der Übung einzubringen.
Auf dem Gemeindegebiet Ruswil, im Waldstück zwischen Rüediswil und Buholz befand sich ein besetzter Reisecar, welcher auf der schmalen Nebenstrasse beabsichtigte einen vor ihm fahrenden Velofahrer zu überholen. Dabei kam es mit einem entgegenkommenden Personenwagen zur Frontalkollision. Durch das vorangegangene versuchte Ausweichmanöver stürzte der Bus auf die rechte Seite und begrub den Velofahrer unter sich. Ein weiterer PW wollte dem Geschehen ausweichen, verriss das Steuer und landete letztlich auf der Seite liegend an einem Baum.
Um 08.00 Uhr alarmierte die Einsatzzentrale der Luzerner Polizei die Strassenrettung der Feuerwehr Wolhusen über das Grossereignis in ihrem Einsatzgebiet. Zeitgleich wurde auch der Rettungsdienst 144, sowie die Polizei aufgeboten. Als erstes Element erreichte eine Ambulanz mit Rettungssanitäter den Übungsplatz. Nach dem Schaffen eines ersten Überblicks war für die Crew schnell klar, dass es sich um eine grosse Anzahl mehr und weniger schwer verletzter Personen handelte, welche es galt zu befreien und zu versorgen. Unverzüglich wurde mit der Triage begonnen und Anhand der Verletzungen Prioritäten gesetzt. Inzwischen rückte das erste Element der Strassenrettung mit schwerem Gerät an. Nach kurzem Augenschein war dem Einsatzleiter der Feuerwehr Wolhusen klar, dass hier weitere Mittel auf den Platz mussten, so ordnete er ein Aufgebot für die Strassenrettung der Feuerwehr Willisau an. Im Minutentakt rückten nun Einsatzfahrzeuge an um die über 30 betroffenen Personen aus ihrer bedrohlichen Lage zu befreien und zu stabilisieren. Nach dem nur kurze Zeit spätere Eintreffen der Feuerwehr Willisau zählte man schliesslich 9 Ambulanzen und mindestens gleichviele Feuerwehrfahrzeuge rund um den Schadenplatz. Ein angeforderter Helikopter der REGA konnte wegen zahlreicher Ernstfalleinsätzen nicht übungshalber ausrücken, wäre aber als weiteres Einsatzelement auf dem Platz.
Bei der anschliessenden Übungsbesprechung mit allen teilnehmenden Organisationen wurde die Wichtigkeit des gemeinsamen Schaffens hervorgehoben. Nur als Team und mit Kommunikation auf Augenhöhe können derartige Ereignisse zielführend bewältigt werden. Im Anschluss an die gemeinsame Übungsbesprechung erfolgte eine weitere Besprechung bei den Organisationen intern, wo die fachliche Ausführung besprochen und Lehren für die Zukunft gezogen wurden.
Nach Rückzug und Retablieren der Gerätschaften rundete ein Imbiss im Schützenhaus Wolhusen den erfolgreichen Übungstag ab. Für die einen den Start in ein erholsames Wochenende, für andere Weiterschaffen im ständigen Auftrag zur Hilfe am Nächsten.